Die Entnahme der Eizellen erfolgt mittels einer ultraschallgestützten Transvaginalpunktion des Eierstocks, im Rahmen derer die reifen Eizellen aus den Follikeln im Eierstock entnommen werden. Dies geschieht unter leichter allgemeiner Betäubung sowie einer örtlichen Betäubung und dauert nicht länger als 5 bis 10 Minuten. Wir teilen Ihnen sofort nach der Eizellentnahme mit, wie viele Eizellen entnommen wurden und wie es um deren Qualität bestellt ist. Manche Patientinnen möchten sich nach diesem Vorgang kurz ausruhen, doch viele machen sich bereits sehr bald nach dem Vorgang auf den Heimweg.
Die Befruchtung erfolgt 1 – 4 Stunden nach der Entnahme der Eizellen. Der Labortechniker hat die Eizellen zuvor in ein Nährmedium gegeben und die Spermien gewaschen, um sicherzustellen, dass sich nur lebende, normale Spermazellen im Befruchtungsmedium befinden. Bei einer besonders geringen Spermaqualität wird mithilfe einer Mikroinsemination, auch ICSI genannt, eine einzige Spermazelle in die Eizelle eingebracht. Am nächsten Tag wird überprüft, ob die Eizelle(n) erfolgreich befruchtet werden konnten.
Sobald eine Eizelle erfolgreich befruchtet wurde, wird sie als Embryo bezeichnet. Dieser teilt sich von 1 Zelle in 2 Zellen, anschließend in 4 Zellen, usw. Am 2. Entwicklungstag verfügen die Embryonen üblicherweise über 4 Zellen. Manchmal konnten allerdings auch gar keine Eizellen befruchtet werden. Dies kommt in 6 % aller Fälle vor; zudem teilen sich nur 80 % aller befruchteten Embryos.
Die Qualität von Eizellen und Embryonen kann von Behandlungszyklus zu Behandlungszyklus sowie von Embryo zu Embryo unterschiedlich ausfallen. Der Embryologe wählt anhand von Qualitätskriterien die am besten für eine Übertragung geeigneten Embryos aus. Heutzutage kann die Auswahl der besten Embryonen besonders effizient erfolgen und es werden unterschiedliche Auswahlkriterien wie z.B. Spindelapparat (siehe hier), Teilungsphasen, Fragmente und Dicke der Glashaut herangezogen. Häufig entscheiden wir uns dafür, nur einen einzigen Embryo zu übertragen und die restlichen Embryonen einzufrieren, um sie in nachfolgenden Zyklen zu verwenden, sollte sich noch keine Schwangerschaft eingestellt haben.
Wenn ein Embryo für eine Übertragung ausgewählt wurde und ggf. auch ein assistiertes Schlüpfen erfolgte, wird der Embryo in einen kleinen Katheter eingebracht und dem Arzt übergeben. Der Arzt führt dann den Katheter in die Gebärmutterhöhle der Frau ein. Dies ist etwas unangenehm, aber nicht schmerzhaft. Im Anschluss an diesen Vorgang wird häufig eine transabdominale Ultraschalluntersuchung vorgenommen.
In manchen Fällen ist die Qualität der Embryonen so gut, dass sie eingefroren werden können. In gefrorenem Zustand lassen sich die Embryonen bis zu 5 Jahre lang aufbewahren. Sie können dann für den nächsten Zyklus verwendet werden, wenn die Frau noch nicht schwanger geworden ist, oder andernfalls für das nächste Kind.
Weitere Informationen zum Thema Mikroinsemination (ICSI)